Naturreservat und Pflanzenmedizin bei Altamira

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Fahrt nach Altamira

Von unserer ersten dreiwöchigen Reiseetappe in Abadiânia brechen wir ruhig und stressfrei auf und kommen innerhalb eines Tages mit Taxi und Flug in Belo Horizonte an. Am Flughafen treffen wir Isabelle, die unsere Gruppe im Erfahrungskreis während der kommenden zwei Reiseetappen erweitert. Zwei junge Männer, einer aus Deutschland und einer aus Belo Horizonte begrüssen uns und fahren uns ins Natur- und Retreat-Zentrum Altamira. Die Fahrt ist abenteuerlich, weil einige Strassenstücke nicht asphaltiert sind. Wir werden mächtig durchgeschüttelt. Unterwegs finden wir Spuren des Carnaval, der momentan in ganz Brasilien gefeiert wird: Wir sehen einen kleinen Umzug fröhlicher, tanzender Menschen. Auch die gefährlichen Seiten des Carnavals infolge Alkohol sehen wir: risikoreiche Überholmanöver oder Geschwindigkeiten und ein Auto, das über die Kurve hinaus eine Böschung hinunter gleitet. Im letzten Strassenstück ist es schwierig, mit dem Auto durch zu kommen, aber es klappt glücklicherweise. Ulrich, der hauptsächlich für die Unterkunft und das bevorstehende Retreat zuständig ist begrüsst uns. Er wirkt ruhig, aufmerksam und hilfsbereit und führt uns zu den Zimmern. Es ist bereits dunkel geworden. Wir werden zum Abendessen gebeten. Am Tisch sitzen 10 Personen. Wir lernen uns allmählich kennen. Alle kommen aus unterschiedlichen Lebens-, Arbeits- und Praxissituationen. Die meisten sprechen eine deutsche Sprache, nur die Köchin und der junge Mann aus Belo Horizonte verstehen nur Portugiesisch. Ulrich erzählt, was sie hier im Projekt des Ecoresorts noch alles machen möchten.

Das Natur- und Retreat-Zentrum Altamira

Am Morgen, wie es hell wird, sehen wir genauer, wo wir angekommen sind. Wir wohnen zu viert in einem kleinen Haus mit 2 Zimmern. Die nächsten Häuschen liegen knapp 100 Meter entfernt hinter ein paar Bäumen. Unsere Zimmer sind geschmackvoll, natürlich und zweckmässig eingerichtet. Die Betten sind aus Holz, wirken fast historisch und sind umgeben von einem Moskitonetz. Das individuelle Badezimmer wirkt sauber und hübsch. Die Fenster sind angenehm gross und geben den Blick frei auf Wald, schöne Pflanzen, einen individuellen Sitzplatz mit Hängematte und auf eine Bergkette mit Felsen und einem hohen Wasserfall. Wir hören das Rauschen des Wasser, das Singen der Vögel, das Zirpen der Zikaden und weiter weg manchmal auch die Rufe der Affen.

Wir schlendern rund 150 Meter durch den Naturgarten zum Gemeinschaftshaus mit Essraum. Das Frühstück wartet auf uns. Es enthält verschiedene frische Fruchtsäfte, Früchte, Brote, süsse Brotaufstriche, einheimische Käsesorten, Eier oder Omelette, Kaffee usw. All das ist in diesem abgeschiedenen Ort im privaten Naturreservat verfügbar. Das meiste wird in der nächsten Stadt oder im nächsten Dorf der Umgebung gekauft und hierher transportiert. Ilse, die Bäuerin aus der Nachbarschaft von unten im Tal ist jeweils schon früh am Morgen hier, wäscht ab, bereitet das Frühstück und das Abendessen vor, verräumt die Esswaren und putzt die Küche.

Ulrich zeigt uns das Gelände und begleitet uns zum Wasserfall. Wir baden, verweilen und meditieren am Becken des Wasserfalls. Auf dem Weg sehen wir Pflanzen und kleine Tiere, die wir noch nie in unserem Leben gesehen haben. Wir sind eben in einem anderen Kontinent. Die Artenvielfalt in diesem Naturreservat ist etwas besonderes, selbst für kundige Botaniker und Zoologen. Für mich und meine Präferenzen spiritueller Art ist die Gegend hier einfach schön und ein geeigneter Ort für Meditation und persönliche Prozesse.

Zu den Prozessen während unseren Reisen gehören, Menschen, Kultur und Natur des jeweiligen Landes kennen lernen und in Gemeinschaft Meditation, Körperarbeit und Gespräche zu pflegen. In diesem Retreat hier kommt die Erfahrung mit Pflanzenmedizin hinzu, wie sie seit vielen Generationen von Schamanen überliefert wird. (Mehr zu lesen unter Erlebnisse mit der Liane)

Am 21. März fliegen wir weiter nach Peru. Dort warten neben einer weiteren wunderschönen Natur erneut Erlebnisse mit Menschen, deren Kultur und spiritueller Praxis auf uns.
 


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