Erfahrungskreis vorgestellt

Der Erfahrungskreis ist ein Netzwerk für persönliche und berufliche Lebenspraxis
mit einem zukunftsfähigen Mix folgender Schwerpunktthemen:

Liebe, Sexualität und Spiritualität
Integrales Wachstum in vielfältigen Aspekten des Alltags
wie Beziehung, Partnerschaft, Gemeinschaft,
Gesundheit, Transformation,
Arbeit und Beruf(ung).
 

Dieser Mix von Modulen und Methoden aus der integralen Lebenspraxis wird nach unserer Auffassung sowohl in der Gesellschaft als auch im integralen Umfeld eher vernachlässigt und kaum in Gruppen geübt. Deshalb haben bei uns das konkrete Üben und die Reflexion darüber Vorrang vor einer Wissensvermittlung via Vorträge und Diskussionen. Die Teilnehmenden bringen in der Regel Ausbildungen und reiche persönliche Erfahrungen aus den erwähnten Schwerpunktthemen mit. Mehr und mehr Personen sind Coaches, Therapeuten, spirituelle Lehrer, Masseure, Workshopleiter usw. Somit können wir uns auf eine Vertiefung und Weiterentwicklung von Methoden ausrichten. Das, was daraus entsteht, sehen wir als einen Beitrag zur Entfaltung unseres Bewusstseins, zur Erweiterung unseres beruflichen Methodenschatzes und generell zu einem zunehmend liebevollen und authentischen Handeln in dieser Welt. In unseren Gruppen üben wir ebenso Gemeinschaft, Selbstorganisation und neue Formen von Beziehung. 
 

Das Logo des Erfahrungskreises ist ein Symbol für die Entfaltung der Liebe in ihren vielen Ausdrucksformen und Entwicklungsebenen vom egozentrischen und unbewussten bis zum all-umarmenden und kosmischen Bewusstsein.

Der Erfahrungskreis wurde im Frühling 2012 aus langjährigen lose organisierten Gruppen für Selbsterfahrung gegründet und hat sich seither zum Netzwerk für persönliche und berufliche Lebenspraxis entwickelt. Wir freuen uns, mit Menschen, die ähnliche Absichten und Formen der Lebenspraxis pflegen in Kontakt zu kommen und austauschen zu dürfen. Wir sind weder kommerziell noch auf Wettbewerb ausgerichtet. Wir möchten Dir auf gleicher Augenhöhe begegnen und würdigen die Vielfalt der existierenden Perspektiven und Bewegungen. Die meisten Anlässe erfordern von den Beteiligten Erfahrungen im Bereich Kommunikation und Körperarbeit und die Fähigkeit, Mitverantwortung für sich selber und für einen förderlichen Gruppenprozess zu tragen. Teilnehmende mit entsprechend Erfahrungen leiten oder moderieren abwechslungsweise ein Treffen oder ein Modul.

Die persönliche Begegnung vor Ort hat für uns Priorität, aber es gibt auch Online-Meetings, in denen ein sehr persönlicher Austausch gepflegt wird. Ergänzend dazu nutzt fast jede Gruppe eigene Mailinglisten und eine interne, geschützte Zone für die Kommunikation zwischen den Meetings und für die Ablage ihrer Informationen.

In unserem Umfeld sollen sich die Beteiligten wohl fühlen, Spass haben und nährende Begegnungen pflegen. Zusätzlich ist uns wichtig, dass wir unser Tun und Sein im Hinblick auf eine persönliche und gesellschaftliche Entwicklung reflektieren und auch dafür Mitverantwortung tragen, z.B. durch Schattenarbeit und sich förderlich in die Gesellschaft einbringen (ein cleaning-up und showing-up).  
 

Entwicklungslinien und Methoden

Mit dem erwähnten Mix der Schwerpunktthemen Liebe-Sexualität-Spiritualität und der Orientierung auf integrales Wachstum berühren und entwickeln wir schnell viele weitere Kompetenzen oder Linien unseres Lebens, z.B. Kommunikation, Beziehung, Partnerschaft, Gemeinschafts- und Familienleben, Gefühle, Selbstreflexion, Heilen, Loslassen, Arbeiten, Berufung, Motivation usw.
Darüber hinaus streben wir einen möglichst runden Mix von Methoden und Sozialformen an, wie es in der integralen Lebenspraxis beschrieben wird. So kommt z.B. nach einer Befindlichkeitsrunde im Kreis ein fachlicher Input, gefolgt von einer Dialogform oder einer Berührung in Kleingruppe, dann eine Stille oder persönliche Reflexion mit sich selber und schliesslich wieder ein Austausch im ganzen Kreis. Neben einer solchen Prozessarbeit kochen und essen wir meistens gemeinsam, wo ungezwungene persönliche Begegnungen entstehen und allgemeine Themen unseres Lebens Platz haben.
 

Verortung und Ausrichtung

Die meisten Beteiligten haben bereits längere Ausbildungen in körperorientierter Selbsterfahrung hinter sich, z.B. in paar- und körperbasierten Therapien, in Life-Coaching, in Neo-Tantra, sexological bodywork oder sexual grounding, traditionellem Tantra und in Meditation. Viele unter den Beteiligten sind Kursleitende, Therapeuten, Coaches, Trainer oder professionelle Bodyworker. Der Erfahrungskreis bietet ihnen ein Gefäss für die Wiederholung und experimentelle Weiterentwicklung vertrauter Übungen. Der geschützte Rahmen unter Gleichgesinnten ist ebenso von Bedeutung. Wir reflektieren und vertiefen die eigene Lebenspraxis und unsere beruflichen und privaten Erfahrungen.
Die meisten Beteiligten haben die Ausschliesslichkeit von rationalem, wissenschaftlichem oder rein fachspezifischem Denken und Handeln schon vor längerer Zeit verlassen und identifizieren sich inzwischen mehr mit einem erweiterten, postmodernen Weltbild und mit dem Anerkennen vielfältiger systemischer Zusammenhänge. Zum rationalen Denken und Handeln aus der Zeit fachlicher Ausbildungen kommen alternative Systeme oder früherer Kulturen hinzu, z.B. Schamanismus, Mystik, Sufismus, Tantra, Tao, Naturheilkunde, Mentaltraining, Intuition oder mediale Fähigkeiten. In dieser Vielfalt ist es manchmal anspruchsvoll, eine geeignete Balance von Sichtweisen und Methoden zu finden. Etwa ein Drittel der Teilnehmenden und Leitenden beschäftigt sich mit integraler Theorie und Lebenspraxis und versucht, diese für unser postmodernes und integrales Umfeld passend und förderlich einzubringen. Es ist unsere neue Herausforderung, sowohl integral ausgerichtet zu sein als auch das Wertvolle aus früheren Phasen zu würdigen. Die Treffen wollen als Basis durchaus gemütlich sein, berührende Begegnungen ermöglichen, in einem schönen Rahmen eingebettet sein, das Magische spürbar machen und die Lebensgeister wecken. Darüber hinaus pflegen wir auch Methoden und Aspekte für eine vertikale Entwicklung, z.B. Schattenarbeit, authentischer Ausdruck, eine möglichst präzise Reflexion, Fühlen und feinstoffliche Wahrnehmung, Transpersonales, Gemeinschaftliches, Verantwortlichkeit und ein erweitertes Selbstverständnis bis zu einer weltzentrischen und kosmischen Sicht. Integrale Theorie kommt eher zu kurz, weil wir mehr auf Praxis aus sind. Auf einen missionierenden Stil in der Bekanntmachung und Pflege des integralen Ansatzes verzichten wir.

Eine Motivation, mit dem Erfahrungskreis in Kontakt zu kommen ist häufig das Bedürfnis, die eigene Lebenspraxis konsequenter und tiefer zu pflegen. Im Austausch mit Gesprächs- und Übungspartnern können Erfahrungen vertieft und die eigene Praxis weiter entwickelt werden. Gelegentlich erhöhen auch eine sich verändernde Partnerschaft oder Sexualität die Motivation, sich einer unserer Gruppen anzuschliessen.
 

Strukturen und Rollenverständnisse

Der Erfahrungskreis nutzt als rechtliche Basis die Struktur eines Vereins, tritt aber in dieser Form kaum in Erscheinung. Es ist nicht nötig, Mitglied dieses Vereins zu werden, um an den Veranstaltungen teilnehmen und mitwirken zu können. Seit der Gründung des Erfahrungskreises haben vor allem drei Gründerpersonen die Organisation, Öffentlichkeitsarbeit und vereinsrechtlichen Aktivitäten inne. Einige weitere Freiwillige machen mit, vor allem in der Organisation und Co-Leitung bestimmter Treffen.

Jene Personen, die ein Treffen leiten, formulieren die Absichten, bereiten die Übungen vor und halten bewusst Zeit frei für das, was im Moment entsteht. Für sie gehört es zusätzlich zur Praxis, Raum für einen Flow zu halten oder eine Übung aus der Intuition anzuleiten. In der Regel machen diese Begleiter die Übungen wie alle Teilnehmenden mit. Das funktioniert deswegen gut, weil viele Teilnehmende schon seit Jahren im Erfahrungskreis mitmachen und den Prozess der jeweiligen Gruppe mittragen.

In der Mitverantwortung der Beteiligten liegen nicht nur die Selbstverantwortung, das persönliche Wohlergehen oder die Lust, sondern eben auch Mitverantwortung für einen konstruktiven Verlauf des Treffens und für das Wohl der ganzen Gruppe. Diese Rollenverständnisse, die Kommunikation untereinander, achtsame Berührung, je nach Anlass auch Sexualität, sich Einlassen, Intimität und Authentizität und das Gewahr sein sowohl für den persönlichen als auch den gemeinsamen Prozess usw. halten wir für zukunftsweisende Aspekte gemeinsamer Praxis, die alle Beteiligten immer wieder fordern und die vermutlich den Kern der Lebenspraxis in diesem Umfeld ausmachen. Da ist es wertvoll, wenn viele Beteiligte gute Erfahrungen mitbringen.

Das Netzwerk des Erfahrungskreises ist auch eine Gemeinschaft oder Sangha für gemeinsame Lebenspraxis. In flexiblen Intensitätsstufen können Interessierte zuerst Angebote und die Kultur des Austauschs untereinander erfahren, bei Interesse häufiger dabei sein, selber etwas anbieten und eine temporäre Wohn- oder Lebensgemeinschaft mit gemeinsamem Praktizieren pflegen. Auch die Teilnahme an regelmässigen Online-Meetings ist eine Form von Lebens- und Übungsgemeinschaft.Die physisch gelebte Gemeinschaft beruht also bisher vor allem auf den wiederholten rund zweiwöchigen Sommercamps in der Natur, auf den einwöchigen Sylvestertagen und auf mehrmonatigen gemeinsamen Studienreisen in ferne Länder. Bereits träumen wir über eine weitere Stufe von Gemeinschaftsleben.

Konkrete Gruppen und Aktivitäten

Bis heute sind einige Gruppen und Anlässe mit einer Dauer von einem Weekend bis zu mehreren Wochen entstanden.
Sie sind unter Alle Gruppen & Projekte aufgeführt.  

Seit 2014 gibt es über 40 Übungstage pro Jahr, plus eine Reise ca. alle zwei Jahre, die im Erfahrungskreis angeboten werden. Die Gruppengrösse ist in der Regel zwischen fünf und zwölf Personen.
 

Absichten und Werte

In unserer Lebenspraxis orientieren wir uns an folgenden Absichten und Werten, im Bewusstsein, dass wir alle noch Übende sind. Wir versuchen, ...

  • die vielen Aspekte der Welt und der Menschen (inkl. uns selber) grundsätzlich anzunehmen, so wie sie sind / wie wir sind
  • eher unser Potential zu erkennen, als Störungen in der Gesellschaft oder in unserer Kindheit zu suchen
  • Menschen im Minimum respektvoll zu behandeln,
    besser noch achtsam, liebevoll, würdigend, fördernd.
  • freier zu werden von dogmatischem Denken und von eigenen Konzepten.
  • freier zu werden von Beurteilungen oder von Rechthaberei zu Gunsten von mehr Mitgefühl.
  • zuzuhören und zum besseren Verständnis Fragen zu stellen
  • in angemessenem Ausmass sich selber persönlich und authentisch einzubringen
  • neben der Vielfalt, Komplexität und Relativität der Welt auch die innere Gewissheit und Orientierung wahr- und ernstzunehmen
  • die Wahrnehmung und Reflexion immer tiefer oder subtiler werden zu lassen, z.B. durch Presencing
  • sowohl das Individuelle als auch das Gemeinsame und die Gemeinschaft zu pflegen.
  • Körper, Gefühl und Verstand, Licht- und Schattenanteile, männlich und weiblich, Monogamie und Mehrfachbeziehungen, Ruhe und Aktivität, rationales Wissen und Mysteriöses, Erschaffen und Loslassen und weitere Aspekte oder polarisierende Konzepte unseres Seins zu integrieren.
  • (Mit-)Verantwortung zu übernehmen für sich, die Gruppe, die Gesellschaft, die Welt, z.B. durch eine persönliche Lebensführung, die andere inspiriert und durch Unterstützung.
  • und natürlich unsere Schwerpunktthemen Liebe, Sexualität und Spiritualität zu verbinden und in Entfaltung zu bringen, damit sich und die Umwelt fördern.

Die Basis dafür sind die geltenden rechtlichen Grundlagen (der Schweiz) und die allgemeinen Verhaltensregeln unserer Kultur.

 

Mehr über den Erfahrungskreis